Gütersloh. „Alles wird gut!", sagt sie und wiederholt sich immer und immer wieder. Mit sanfter Stimme spricht Edith Jasperneite mit dem flauschigen Roboter-Tier, das sie aus großen Augen anschaut und leise fiept. Und wird selber ganz ruhig dabei. Das Wesen mit dem blütenweißen Fell auf ihrem Schoß reagiert zwar auf jede Berührung und Bewegung, ist jedoch nicht lebendig. Computer-Robbe Paro wird von einem Algorithmus gesteuert. Für die alte Dame ist das nicht wichtig.
Der Tierroboter ist seit einigen Wochen in der Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie des LWL-Klinikums im Einsatz. Die Anschaffungskosten hat die Bürgerstiftung Gütersloh bereitgestellt. Für die Patientinnen Edith Jasperneite und Helga Baldenau ist der Besuch von Paro im Gruppenraum der Station ein besonderer Moment. „Schön, dass du wieder gekommen bist, alle freuen sich über dich", sagt Edith Jasperneite zur Robbe. Und dann beginnt sie von ihrem Dackel zu erzählen, den sie früher zu Hause hatte. Es tut wohl gut, sich an früher zu erinnern.
„Wir überlassen unsere Patienten nicht dem Roboter, wir nutzen ihn gezielt, um in unruhigen Momenten für Entspannung zu sorgen. Das können mal zehn Minuten sein, aber auch 45", sagt Ergotherapeutin Kati Hinz. Die Robbe wird seit einigen Jahren erfolgreich in der Seniorenpflege eingesetzt. „Ziel ist es, erkrankten Menschen Angst, Unruhe, Aggression oder auch ihre Reizbarkeit zu nehmen."
