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Bald Roboter für die Pflege?

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Projekt der Flersheim-Stiftung: Robbe Paro verhilft Menschen mit Demenz zu mehr Lebensqualität.
Projekt der Flersheim-Stiftung: Robbe Paro verhilft Menschen mit Demenz zu mehr Lebensqualität. © Michael Schick

Mehr Personal aus Osteuropa? Wir sollten uns lieber ein Beispiel an Japan nehmen: Dort werden Pflegeroboter entwickelt. Ein Kommentar.

Man darf nicht ungerecht sein: Alle großen Parteien haben die Personalsituation in der Kranken- und Altenpflege in ihren Wahlprogrammen thematisiert. Einige bieten sogar Lösungswege an, um die Zahl der Stellen zu erhöhen und damit die Arbeitsbelastung der Beschäftigten auf ein erträgliches Maß zu senken. Wie notwendig das ist, zeigt der internationale Vergleich: In den Niederlanden oder in Schweden muss sich ein Pfleger im Schnitt um sieben Patienten kümmern, in Deutschland um 13.

Tatsächlich gibt es eine Reihe von möglichen Stellschrauben, um die Situation zu verbessern. Vorgeschriebene Mindestpersonalschlüssel, ein neues Finanzierungssystem für die Kliniken, um mehr Geld für die Pflege zur Verfügung zu haben, höhere Löhne insbesondere in der Altenpflege.

Doch selbst wenn es gelingt, den Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen, wird es schon wegen der demografischen Entwicklung schlicht an Bewerbern für die Stellen fehlen. Deshalb sollten die Bemühungen in Japan, wo die Bevölkerung schneller vergreist als in Europa, ernst genommen werden: Dort werden Pflegeroboter entwickelt, die das Personal entlasten sollen. Das muss auch hierzulande durch eine staatliche Forschungsförderung angestoßen werden.

Mehr Personal aus Osteuropa anzuwerben, wäre hingegen äußerst fragwürdig. Das hieße, unsere Probleme auf Kosten unserer Nachbarn zu lösen. Denn auch in Polen oder Ungarn fehlen schon heute Tausende Pfleger.

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